Taslima Ahmed & Timothy Furey

Interior Castle

Exhibition: 29.07.2011 – 24.08.2011
Opening: 29.07.2011, 19:00

Installation view

Timothy Furey
High Anxiety, 2011
performance

Taslima Ahmed
Echo Bodies, 2011
plastic, blades, silicon, nail jewels, plaster
180 x 90 x 10 cm each
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Taslima Ahmed
Boon & Roon, 2011
ink drawings on paper
40 x 30 cm each

Press Release:

Ambiguous presence occurs when a person is perceived by their group as being physically present but psychologically absent. ‚The absent minded‘ is not a holy figure or a deep thinker, it is a body who’s given up thinking. A biomechanical machine with an ultimate excuse for not having to have excuses usually in the form of outward ‘eccentricity’ whilst remaining quintessentially conservative. He is by doing it. He responds to his environment with minimal learnt reflexes of his constructed self and therefore finding the cheapest way of being ‚me‘.

‚The absent minded‘ is that of a deep thinker, it is the one who retracts like a turtle into his shell whilst remaining ‘there’. Retraction arises out of a variety of factors in his environment such as stress, loss of safety / too much comfort, role overload / role shift, detachment from others, anxiety, nightmares etc. Within these retracting deployments between ‘deployments’, the body tries to reunite with the self either via the in-built cut off mechanism within his psychological circuit (which has been built up over time through repetition of his strongest inner ‘voice’) or external factors like social support by his carefully chosen network (providing emotional availability) accessed through private mechanisms such as smart phones. The self-help mechanism of this healthy person starts a renegotiation of boundaries trying to adjust the signs and streamline its own profile. Coming to its ‚home‘ the narcissist self finds comfort; having a big effect on buffering the confusion and helping him to slip two divergent images in their congruent self designed order.

In a more severe complication of displaced presence an inexpensive token of appreciation is enough to readjust, for example a keychain or a handwritten thank-you note.

Ambiguous absence occurs when a person is perceived by their group as being physically absent but psychologically present. A simple example would be a locket that is carried around for a tearful moment in private at anytime, another example would be an urn, although the person would still be in it. He takes over material that embodies what he ‘represents’ – be them ‘complex ideas’ such as ‘abjection’ or ‘spirituality’ to everyday objects such as the contents of a bin. As these objects develop into mementos, they are reproduced in various real life ‘settings’ such as printed on T-Shirts or appearing around the deathbed. Usually all botched up.

Pressetext:

Eine zweideutige Anwesenheit tritt auf, wenn eine Person von ihrer Gruppe als physisch präsent aber psychisch absent wahrgenommen wird. Der ‚Geistesabwesende‘ ist keine heilige Figur oder ein tiefgründiger Denker, er ist ein Körper, der zu denken aufgegeben hat, eine biomechanische Maschine mit einer ultimativen Entschuldigung dafür, keine Entschuldigungen mehr haben zu müssen. Dies wird normalerweise nach außen getragen als ‚Exzentrik‘, während es tatsächlich vollkommen konservativ bleibt. Er ist durch sein Tun. Er reagiert auf seine Umwelt mit minimalen gelernten Reflexen seines konstruierten Selbst und findet dadurch den billigsten Weg ‚Ich‘ zu sein.

Der ‚Geistesabwesende‘ ist ein tiefgründiger Denker, er ist derjenige, der sich wie eine Schildkröte in seinen Panzer zurückzieht während er ‚da‘ bleibt. Solch ein Rückzug kann eine Reihe von Ursachen in der Umwelt haben: Stress, Verlust von Sicherheit / zu viel Bequemlichkeit, Überlastung der eigenen Rolle / Rollenwechsel, Loslösung von anderen, Ängste, Albträume usw. In diesen Einsätzen in den Rückzug zwischen den ‚Einsätzen‘ versucht sich der Körper mit dem Selbst wieder zu vereinigen, entweder durch den eingebauten Abschaltmechanismus innerhalb dieser psychologischen Kreisbahn (dieser wurde mit der Zeit aufgebaut durch ständiges Wiederholen seiner stärksten inneren ‚Stimme‘) oder durch externe Faktoren wie soziale Unterstützung durch sein sorgfältig ausgewähltes Netzwerk, das emotionale Verfügbarkeit bereitstellt und mit dem über persönliche Mechanismen wie Smartphones Kontakt gehalten wird. Der Selbsthilfemechanismus dieser gesunden Person beginnt die Grenzen neu zu bestimmen, versucht die Vorzeichen anzupassen und das eigene Profil zu streamlinen. ‚Zu Hause‘ findet das narzissistische Ich Beruhigung, was die Verwirrung stark puffert und ihm hilft, die zwei auseinandergelaufenen Bilder in ihre deckungsgleiche, selbstdesignte Ordnung zurückzuschieben.

Um eine ernstere Komplikation von deplazierter Anwesenheit wieder einzurenken, reicht eine preiswerte Geste aus, zum Beispiel ein Schlüsselanhänger oder ein handgeschriebenes ‚Danke‘-Briefchen.

Eine zweideutige Abwesenheit tritt auf, wenn eine Person von ihrer Gruppe als physisch absent aber psychisch präsent wahrgenommen wird. Ein einfaches Beispiel wäre ein Medallion, das für einen weinerlichen Moment im Privaten herumgetragen wird, ein anderes Beispiel wäre eine Urne, auch wenn die Person da immer noch drin ist. ‚Er‘ übernimmt Material, das verkörpert was ‚er‘ repräsentiert – seien es ‚komplexe Ideen‘ wie ‚Erbärmlichkeit‘ oder ‚Spiritualität‘ bis hin zu alltäglichen Gegenständen wie dem Inhalt eines Mülleimers. Wenn diese Objekte sich zu Andenken entwickeln, werden sie in verschiedenen Szenerien des echten Lebens reproduziert wie beispielsweise auf T-Shirts gedruckt oder am Totenbett arrangiert. Üblicherweise alles sehr schlecht gemacht.