White Leather
Exhibition: 02.06.2011 – 17.07.2011
Opening: 01.06.2011, 19:00
installation view
. . . . . . . A Head Gallery .
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. All Style No Content . . . Flat Idea With No Flesh . . . .. . . . . Biopolitics |
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Press Release:
Imagine cutting an orange in half and finding both sides absolutely disgusting. Whereas the material of white leather wouldn’t point to the discount interior landscape of the higher Black Forest, it doesn’t even point to the stripped skin of Saint Bartholomew. Skin is material and material is flesh, as are references and authenticity and reality and ‘secrets’; elements constantly in use in contemporary culture manufacture: platitude being the catalyst of inverse evolution. It is only recently though that the stakes have got higher – where the bidding match of manufacturers has got ever more sophisticated in surveying the landscape, to refine their wares in all the more cunning ways. The danger being, that anything that you ever valued in this world gets sucked in the loop and what remains is a very fast rotating unsentimental realism.
What if your father isn’t your father but your butcher’s father? The leathery skin of the butcher – his wide greasy hands touching his own face in the mirror. He can’t tell the difference between his clear reflection and the one smeared with lard as he slides himself upon all precious things with the same fingers. Would you put your secrets in these hands? Manuel Gnam tries hard.
When the ogival gothic arch curves to its apex, light on the right and darkness on the left, the blade formed by its point is the absolution that Manuel Gnam does not achieve.
Pressetext:
Stell Dir vor, du schneidest eine Orange in der Mitte durch und findest beide Hälften absolut ekelhaft. Während das weisse Leder als Material nicht auf das Inneneinrichtungsangebot der Discounter im Hochschwarzwald verweist, so bezieht es sich genausowenig auf die abgezogene Haut des heiligen Bartholomäus. Haut ist Material und Material ist Fleisch, so wie Referenzen und Authentizität, Echtheit und ‘Geheimnisse’; Ideen, die in der heutigen Kulturherstellung ständig verwendet werden: Platitüden als Katalysatoren einer rückwärts gehenden Evolution. Neuerdings sind die Einsätze jedoch höher geworden – jetzt wo die Handwerker sich immer differenzierter überbieten müssen bei der Suche nach immer ausgeklügelteren Verfeinerungen ihrer Waren. Die Gefahr ist, dass alles was einem je etwas wert war auf dieser Welt eingesaugt wird in den Loop und übrig bleibt ein sich sehr schnell drehender, unsentimentaler Realismus.
Was, wenn Dein Vater nicht Dein Vater ist, sondern der Vater deines Metzgers? Man sieht die ledrige Haut dieses Metzgers – wie seine weit geöffneten, fettigen Hände sein eigenes Gesicht im Spiegel berühren. Er kann den Unterschied nicht erkennen zwischen der sauberen und der mit Schweineschmalz beschmierten Reflektion. So streicht er mit den selben Fingern über die kostbarsten Dinge. Würdest Du Deine Geheimnisse in diese Hände geben? Manuel Gnam versucht sein bestes.
Wenn der gotische Spitzbogen sich zu seinem höchsten Punkt hin verengt, das Licht auf der rechten Seite und die Dunkelheit auf der linken, so ist die zur Spitze geformte Klinge der Punkt der Absolution, den Manuel Gnam nicht erreicht.