Edith Deyerling

The Songs of Maldoror

Exhibition: 08.10.2011 – 13.11.2011
Opening: 07.10.2011, 19:00

.

.

.

.

.

.

Faint, 2011
110 x 85 cm
Oil on canvas

.

.

.

.

.

.

.

.

.

..

The Four Seasons, 2007
75 x 100 cm
Acrylic on canvas

.
.
.
.
.
.
.
.
.

.

.

Dare, 2011
84 x 110 cm
Oil on canvas

 
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

.

Passion, 2011
160 x 70 cm
Oil on canvas

 .

.

.

.

.

 .

.

.

.

Song 2, 2011
120 x 90 cm
Oil on canvas

.
.
.
.
.

.

.

.

.
.
.
.
.
.
.
.
.
..
.

.

Caput Lateralus Dextra, 2004
90 x 45 cm
Acrylic on canvas

Press Release:

Envision being crushed in between Stone Henge and a Panopticon that rotate in a grinding motion with ‘identity’ inside of it. Concentric circles of stone along fixated path lines grinding us to a halt on the left, and the all knowing fluid eye ready to regulate your behaviour via monitoring, control through consensus, FB gossip and social regulation on the right. The post-modern ego squelches between the gaps of this grinding machine; revealing dark lies in momentary spasms – acting as radical references for the real poseur.

The post-modern ego, suspended in the double bind of hypocrisy, emerges as a provocative shell that rattles in its body forcing it to scratch, bubble up, sharpen itself, rebound, blotch, remain anally silent in order to incite reaction amongst deadened senses and bodies. It is an oscillating ego, multiplied and at odds with its selves that are all equal, authentic, non-hierarchical and dangerous. As these rattling heads bifurcate becoming aroused by their own taboo, they are not only symptomatic of how the social network operates as a muffled and muted greyscale, but also there is a hint of its own lie that believes that its own sweat and blood impregnating the clod of canvas deserves any attention at all. Of course it does not, its pride hurts.

The poseur looks on – often fearing, their defence mechanisms react to block out the menace. The art world enters like a flabby consensus with its financial square centre created by the ear-pricking of interested heads flashing about in the hall of mirrors spreading like a cancer – a domino effect of shut doors occurs, emails are withdrawn, contact retracted, flashing looks of shame and embarrassment enclose the ego into an alienation wall. Self-defence mechanisms raise their shields around the ego via switching off, ‘tiredness’, distortion, denial and inauthentic salutations. The inside becomes the only relevance, the outside an operational/opportunistic resource. An obnoxious noise is heard – buh.

Pressetext:

Stell dir vor, du bist eingedrückt zwischen einem rotierenden Stonehenge und einem rotierenden Panoptikum und beide zermahlen die dazwischen eingeklemmte ‚Identität‘. Konzentrische Steinkreise, die nach strengen vorgefertigten Linien aufgestellt sind, erdrücken uns auf der linken Seite, und auf der rechten ein allwissendes fluides Auge, bereit, durch Überwachung, Kontrolle durch Konsens, Facebook Klatsch und soziales Ausgleichen dein Verhalten zu regulieren. Das postmoderne Ego wird zermahlen zwischen den Zähnen dieser Mühle, dunkle Lügen kommen in plötzlichen Spasmen ans Licht – radikale Referenzen für den echten Poser.

Das postmoderne Ego entpuppt sich, eingehängt in eine heuchlerische Doppelbindung, als provokative Hülle, die ihren Körper erschüttert und ihn zwingt, sich zu kratzen, zu schärfen, aufzubrausen, abzuprallen, sich zu beflecken oder auf anale Weise still zu sein, nur um eine Reaktion unter den abgetöteten Sinnen und Körpern auszulösen. Es ist ein oszillierendes Ego, vervielfacht und uneins mit seinen Ichs, die alle gleichwertig sind, authentisch, nicht-hierarchisch und gefährlich. Als diese zuckenden, sich zweiteilenden Köpfe, erregt von ihrem eigenen Tabu, sind sie nicht nur dafür symptomatisch, wie das soziale Netzwerk operiert, als dumpfe und stumme Grauwerte, sondern es gibt da auch einen Hinweis auf ihre eigene Lüge, die glaubt, dass ihr eigenes Schweiß und Blut, das die Scholle / Leinwand befruchtet, irgendwelche Aufmerksamkeit verdienen soll. Natürlich verdient sie die nicht, der Stolz schmerzt.

Der Poser schaut zu – oft verängstigt. Seine Abwehrmechanismen reagieren um die Bedrohung abzublocken. Die Kunstwelt tritt ein wie ein schwabbeliger Konsens mit ihrem Zentrum, dem Finanzplatz, entstanden durch die gespitzten Ohren interessierter Köpfe, die in diesem Spiegelkabinett sich ausbreiten wie Krebs – ein Dominoeffekt geschlossener Türen ist die Folge, Emails werden zurückgenommen, Kontakte eingestellt, aufblitzende Blicke der Scham und der Verlegenheit schließen das Ego hinter einer Wand der Entfremdung ein. Selbstverteidigungsmechanismen um das Ego herum fahren ihre Schutzschilde aus, durch ‚Abschalten‘, ‚Müdigkeit‘, Ablenkung, Ablehnung und inauthentische Begrüßungen. Das Innere wird zum einzig Relevanten, das Außen wird zu einer operierenden/opportunitischen Ressource. Man hört eine eklige Stimme – buh.